Freude im Jugend –und Familienzentrum Aurich: Das dort angesiedelte Projekt der Jugendbeteiligung ist ab sofort Teil eines ausgewählten deutschlandweiten Netzwerks, das Kommunen mit Beratungs- und Fortbildungsmodulen zur Seite steht. Über 12 Monate hinweg wird hier der Politik gezeigt, wie man Jugendliche erfolgreich in die Kommunalpolitik einbezieht – einer Zielgruppe, die für die Zukunft entscheidend ist: um innovative Ideen zu entwickeln, um Fachkräfte in der Region zu sichern, dem demografischen Wandel zu begegnen und nicht zuletzt, um Nachwuchs für politische Ämter zu finden.
Bürgermeister der Stadt Aurich, Horst Feddermann beendete das Bewerbungsvideo schmunzelnd mit den Worten „..und dreimal ist Ostfriesenrecht, deshalb wir würden uns freuen, wenn es diesmal klappt“ und tatsächlich hat sich die Jury erstmalig auch für Aurich entschieden. „Wir sind stolz, dass es jetzt im dritten Jahr der Bewerbung endlich geklappt hat“, sagt Tanja Munzig, kommissarische Leitung des Jugend- und Familienzentrums Aurich.
Von Anfang an hat sie als Projektleitung gemeinsam mit dem Team der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Strategien entwickelt, um junge Menschen für Beteiligungsformate zu begeistern. Mit regelmäßigen monatlichen Treffen konnten erste Ideen umgesetzt werden, darunter turnusmäßige Partys im JUZ zu Beginn der Ferien, Naturschutzprojekte, sowie im Herbst 2022 das erste Auricher Jugendforum ins Leben gerufen werden. Dafür konnte Maik Peyko als Berater gewonnen werden, der das Jugendforum und den weiteren Jugendbeteiligungsprozess im vergangenen Jahr professionell begleitet hat. Der gebürtige Auricher war in Ratssitzungen zu Gast und zeigte in begleitenden Workshops Mechanismen der politischen Beteiligung des Nachwuchses auf. „Wir freuen uns, dass JUGA – Jugend gestaltet Aurich jetzt dank der Hertie-Stiftung eine neue Wertschätzung erfährt, da wir zunehmend feststellen mussten, dass in der konkreten Umsetzung einer Zusammenarbeit zwischen Jugend und Politik durchaus Hürden zu überwinden sind. Damit sind wir nicht allein, sondern das zieht sich praktisch durch alle Erfahrungsberichte anderer Kommunen. Daher ist es wichtig, jetzt mit der Begleitung durch die Akademie der Hertie-Stiftung konkrete Ziele zu definieren, in deren Prozesse junge Menschen mitentscheiden und damit Erfolgsgeschichten zu liefern“ so Munzig.
Als erstes geht es im September zur Auftaktkonferenz nach Berlin, danach werden in Workshops gemeinsam mit anderen Gemeinden Ideen entwickelt, wie Jugendliche praxisnah in die Lokalpolitik einbezogen werden können – immer begleitet von einem professionellen politischen Expertenteam.